Wie soll man über etwas
schreiben, dass man nur in dem Moment spürt und sagen kann, in dem man damit
auch beschäftigt ist?
Ich spreche von Shiatsu!
Tagtäglich behandle ich viele Leute und hab ihnen manchmal viel und manchmal
auch wenig zu sagen! In dem Moment, in dem ich behandle und ich die
Leidenschaft meiner Behandlung selbst spüre, mein Herz sich öffnet und ich ganz
viele Liebe fühle, das sind die wahren Glücksmomente!
Und wenn dann eine Woche
später, jemand kommt und mir erzählt, um wieviel besser es ihm geht, in solchen
Momenten freu ich mich, wie ein kleines Kind, dass das erste Mal einen Schmetterling
sieht, oder seine ersten Schritte macht!
Ich habe letztens gelesen,
dass man mit Leidenschaft und Liebe sein Geld verdienen kann und ich muss
sagen, ja das tue ich und immer wieder offenbaren sich mir kleine, wie auch
große Momente, in denen ich weiß, warum ich diesen Job habe.
Aber ich möchte mehr, ich
möchte meine Leidenschaft für Shiatsu oder allgemein für meine Behandlungen, in
die Welt hinaus tragen und jeden daran teilhaben lassen, der daran Interesse
hat. Und ich glaube, dass jetzt die Zeit für mich gekommen ist, denn ich platze
fast vor Informationen und Wissen und ich bin sicher, dass es den einen oder
anderen doch interessieren könnte!
Vor ca. 1 ½ Monaten kam eine
alte Dame um die 80 auf mich zu und fragte mich, ob sie denn mal Shiatsu kommen
könnte! Sie hatte einen Rollator als Gehilfe und knickte bei jedem Schritt
links ein. Ich muss dazu sagen, dass meine Räumlichkeiten groß sind und ich
auch einen Tisch habe, um Leute, die sich nicht auf die Matte legen können zu
behandeln.
Sie kam eine Woche später und
erzählte mir ihre Leidensgeschichte. Sie habe massive Hüftprobleme und einige
Bandscheibenvorfälle, auch die Knie machen nicht mehr so mit, wie früher und
Operationen kommen nicht mehr in Frage! Sie nehme viele Medikamente, da sie
ohne, die Schmerzen nicht mehr aushält. Sie habe regelmäßig Blasenentzündungen,
die so schmerzhaft seien, dass sie dann
nur noch den Bauch hält und weint. Noch dazu kommt, dass sie das Gefühl hätte,
nur noch eine Belastung für ihre Kinder zu sein und sie eigentlich nur mehr
sterben möchte!
Während sie mir das alles
erzählte fing ich sie schon an zu behandeln! Ich arbeitet mir meinen APM Stab
und begann genau in der Mitte der Wirbelsäule, wo ich die Bandscheibenvorfälle
vermutete! Sie war äußerst empfindlich und nur die Berührung alleine, war schon
sehr schmerzhaft für sie! Mit dem APM-Stab, zog ich die Meridiane der Blase und
Niere am Rücken und über den Po hinweg, bis
die Empfindlichkeit nach ließ! Mit der Handfläche arbeitete ich an den
hinteren Oberschenkel weiter über die Waden bis hinunter zu den Füßen, die ich
dann aber noch eigens mit einem Öl reflexzonenartig behandelte! Als sie sich
umdrehte hab ich dem Magenmeridian ebenfalls viel Aufmerksamkeit geschenkt!
Jetzt ca. 12 Behandlungen
später, erzählte sie mir diese Woche, dass es ihr um Welten besser ginge! „Sie
könne jetzt schon ohne Rollator vom Wohnzimmer bis in die Küche gehen, dass
wäre noch vor ein paar Wochen undenkbar gewesen!“
Was mir am meisten gibt, dass
ich sie mental wieder so aufrichten konnte, dass sie es wert ist, auf dieser
Erde zu sein! Dass sie das selbst sagt und meint! Sie werde ihre Leidenschaft
und ihren Optimismus, die sie lange Zeit verloren hatte bzw. tief vergraben,
vielleicht mit dem Tod ihres Mannes, wieder leben und die ihr noch verbleibende
Zeit sinnvoll nutzen und mit ihren Kindern, Enkelkinder und Urenkel verbringen.
Sie werde wieder mehr auf
sich und ihr Gefühl hören, versuchen zu verstehen, was ihr Körper braucht und
nicht nur das tun, was sie glaubt, was andere von ihr wollen!!!
Zum Abschluss möchte ich noch
sagen, dass ich es toll finde, zu was unser Körper und Geist imstande ist und
sogar mit 80 doch noch einiges möglich ist, wenn die Einstellung sich im Geiste
ändert, hat auch der Körper die Möglichkeit sich ein bisschen zu erholen!
Das Altern kann man nicht
aufhalten, aber man kann sehr wohl Respekt davor haben! Die Alten sind nicht
unnütz und sie stehen uns auch nicht im Weg! Manchmal sind sie lästig, aber das
sind wir sicher auch!!! Wenn man sich mal Zeit nimmt und sich ihre Geschichten
anhört, wahr nimmt, was sie alles mitgemacht haben, den Weg, den sie uns
geebnet haben und wir einen Funken Dankbarkeit dafür zeigen würden, alleine
durch unseren Respekt!
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